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50 Jahre Neues Leben Ghana

Gepostet am 14. Juli 2022

Seit 50 Jahren dürfen wir mit dem Verein „Neues Leben Ghana“ in Afrika aktiv sein. Es ist viel Segen passiert in den fünfzig Jahren. Aus diesem Grund haben wir die Anfänge von Neues Leben Ghana recherchiert. Besonders geholfen haben uns dabei die Berichte von Wolfhard Schroeter, der den Beginn in Ghana zusammenfasste. Das hört sich an wie ein Krimi und bestätigt die Wichtigkeit der Missionsarbeit in Afrika bis heute.

Der Anfang in Ghana

Ich, Wolfhard Schroeter, war schon einige Monate in Kumasi sesshaft, als mich 1972 ein Brief des Evangelisten Anton Schulte aus Deutschland erreichte. Anton Schulte vom Missionswerk Neues Leben, war von Gemeinden in Ghana zu einer Evangelisationstour eingeladen worden und irritiert, weil die Zeit drängte und er bisher keine Antwort auf seine konkreten Nachfragen zur Vorbereitung bekommen hatte. Über den CVJM-Gesamtverband in Deutschland hatte er von mir gehört und bat mich um Hilfe. Über YMCA-Freunde in Kumasi konnte ich den als Kontaktperson genannten Pastor ausfindig machen und aufsuchen. Ich erfuhr Aktuelles über den Stand der Vorbereitungen aber auch, wie sehr deren Erwartungen von denen des deutschen Evangelisten abwichen. 

Die Afrikaner sahen in Anton Schulte einen Mann, der im großen Stil öffentlich Krankenheilungen zelebrierte und über eine Menge Geld verfügte, das er in ihre Gemeinden investieren sollte. Das schrieb ich ihm nach meinen Nachforschungen und bekam von ihm eine erschrockene Rückmeldung. Wegen der fortgeschrittenen Zeit war eine Absage der Reise nicht mehr möglich. Gleich nach seiner Ankunft in Accra trafen wir uns und berieten das weitere Vorgehen. Mit ihm waren der Geschäftsführer Herbert Müller und der amerikanische Sänger und Professor Vernon Wicker angereist. Wir beschlossen, dass Anton seinen Einsatz so durchführen sollte, wie er es auch in Deutschland tat. Ich hatte die Befürchtung, dass es in Kumasi wegen der unterschiedlichen Erwartungen zu Tumulten kommen könnte, und wir vereinbarten, dass ich während seiner Veranstaltungen meinen Wagen in erreichbarer Nähe parken sollte, um ihn bei möglichen Gefahren in Sicherheit zu bringen. Diese Befürchtungen hatten sich aber Gott sei Dank nicht erfüllt.

Zu Antons Veranstaltungen kamen viele Menschen, und die Mehrheit reagierte begeistert auf seine Worte. Dazu trugen auch die musikalischen Beiträge von Vernon Wicker bei, der bei den sangesfreudigen Ghanaern Begeisterungswellen auslöste. Gottes Segen lag erkennbar auf dieser Tour. Zum Ende seiner Reise gab Anton dem Drängen seiner Gastgeber nach und eröffnete eine Zweigstelle seines Missionswerkes in Kumasi, welches von Deutschland her finanziell ausgestattet und unterstützt wurde. Anton tat dies unter der Voraussetzung, dass die ghanaischen Pastoren diese Zweigstelle leiten sollten. 

Zum Ende der Evangelisationsveranstaltungen fand über Nacht in Ghana ein Militärputsch statt. Die demokratisch gewählte Regierung wurde abgesetzt und es gab vereinzelte Scharmützel in den größeren Städten. Das Kommando führte ein Oberst des Heeres, und sehr bald herrschte wieder Ruhe im Lande. Für die Menschen änderte sich zunächst nichts, außer dass an den öffentlichen Plätzen Militär in Stellung war. Es gab allerdings Tote innerhalb des militärischen Apparats. Einige Politiker konnten ins Ausland fliehen, doch die Mehrheit wurde inhaftiert. Wir lebten ab sofort unter einer Militärdiktatur, doch wurden Ausländer zuvorkommend behandelt. (Fortsetzung folgt)

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